Der Freistaat Sachsen unterstützt die Altavo GmbH und die TU Dresden bei der Entwicklung einer künstlichen Stimme mit 3,1 Millionen Euro. Das Projekt „SEMECO-B3: Multi-sensorische nicht-invasive Stimmprothetik mittels KI (MUSIK)“ wird im Rahmen der EFRE/JTF-Technologieförderung 2021 bis 2027 gefördert. Ziel ist es, Menschen, die durch eine Kehlkopfoperation stimmlos wurden, zu ihrer eigenen natürlichen Stimme zurückzuführen. Die nicht-invasive Sensortechnologie erkennt stumme Sprechbewegungen und wandelt sie in hörbare Sprache um.
Das Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr teilte dazu mit:
Der Freistaat Sachsen unterstützt die Dresdner Altavo GmbH und die Technische Universität Dresden bei der Entwicklung einer künstlichen Stimme mit rund 3,1 Millionen Euro. Davon entfallen 2,4 Millionen Euro auf das Unternehmen und rund 700.000 Euro auf die TU als Kooperationspartner. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig hat den Fördermittelbescheid heute bei einem Besuch der Altavo GmbH symbolisch an die Projektpartner überreicht. Das jetzt gestartete Verbundvorhaben aus Forschung und Entwicklung (FuE) ist das erste vom Freistaat Sachsen bewilligte FuE-Projekt in der EFRE/JTF-Technologieförderung 2021 bis 2027.
Das 2021 gegründete Medizintechnikunternehmen Altavo GmbH setzt das Vorhaben »SEMECO-B3: Multi-sensorische nicht-invasive Stimmprothetik mittels KI (MUSIK)« mit wissenschaftlichen Partnern des sächsischen Zukunftsclusters SEMECO um. Dazu zählen die Professur für Sprachtechnologie und Kognitive Systeme, die Professur für Hochfrequenztechnik und das Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) an der TU Dresden. Durch die inzwischen vollständig digitalisierten Antrags- und Genehmigungsverfahren haben die Beteiligten die digitalen Zuwendungsbescheide bereits Ende Mai 2023 erhalten.
Die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, beispielsweise durch eine Kehlkopfoperation stimmlos gewordenen Menschen wieder zu ihrer eigenen, natürlich klingenden Stimme zu verhelfen. Die nicht-invasive Sensortechnologie kann stumme Sprechbewegungen detektieren und charakterisieren. Neueste tiefe neuronale Netze verwandeln diese Signale unmittelbar in hörbare Sprache. »Nicht-invasiv« ist die von Altavo entwickelte Technik, mit der die Sensoren auf der Hautoberfläche angebracht werden und nicht in den Körper eingeführt werden müssen.
Wirtschaftsminister Martin Dulig betonte anlässlich der heutigen Projektbesichtigung: »Sachsen ist Innovationsland. Der Freistaat stellt für das technologie- und branchenoffene Förderprogramm EFRE/JTF-Technologieförderung bis 2027 rund 600 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes bereit. Mit diesen Fördermitteln unterstützen wir auch die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft – und damit den Transfer exzellenter, interdisziplinärer Forschungsergebnisse in die wirtschaftliche Verwertung. Die Altavo GmbH zeigt vorbildhaft, wie sich wissenschaftliche Spitzenergebnisse aus den Gebieten der Sensorik und der Künstlichen Intelligenz in Anwendungen umsetzen lassen, die vielen Menschen wieder die Teilhabe am Alltag ermöglichen und deren Lebensqualität enorm steigern.«
Rudolf von Bünau, Geschäftsführer der Altavo GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Standorts für Unternehmensgründungen: »In Sachsen finden wir als junges Hightech-Startup ausgezeichnete Startbedingungen: anwendungsnahe Forschung an der TU Dresden, hochqualifizierte Absolventen, Förderung durch den Freistaat Sachsen und den im Aufbau begriffenen Zukunftscluster SEMECO für medizinische Elektronik. All das wollen wir nutzen für unser Ziel, Stimmlosigkeit zu überwinden.«
Red. / Presseinformation
Bild: SMWA)