Sächsische Väter beanspruchen am häufigsten Elterngeld
Gleichstellungsministerin Katja Meier: »Es ist ermutigend, dass immer mehr Väter in ganz Deutschland in Elternzeit gehen. Erfreulich ist insbesondere, dass Väter aus Sachsen im Jahr 2020 am häufigsten Elterngeld bezogen haben. Allerdings wählen Väter kaum mehr als das Minimum von zwei Monaten. Das wollen wir ändern. Väter erfahren durch eine längere Elternzeit von Anfang an eine intensivere Bindung zu ihrem Kind und leben durch ihr erhöhtes Engagement zu Hause zeitgemäße Geschlechterrollen vor.
Mehr Chancengerechtigkeit
Gleichzeitig leistet die Elternzeitnahme von Vätern einen wichtigen Beitrag zu beruflicher Chancengerechtigkeit. Durch die gerechte Aufteilung der Sorgearbeit von Anfang an können Mütter ihren Erwerbs- und Karriereweg aktiv weiterverfolgen.« Hintergrund der Forderung ist, dass bundesweit die Elternzeitnahme von Vätern gegenüber der von Müttern immer noch sehr ungleich verteilt ist: Väter nahmen im Jahr 2020 nur etwas mehr als das Minimum (2,9 Monate), das zu den zusätzlichen Partnermonaten im Basiselterngeld berechtigt, und Mütter nahezu das Maximum (11,6 Monate) in Anspruch. Auch das im Jahr 2015 als Variante des Elterngeldes eingeführte Elterngeld Plus, welches ermöglicht, bei Teilzeitarbeit die Bezugsdauer des Elterngeldes bei geringerer monatlicher Leistung weiter auszudehnen, hat an diesen geschlechterstereotypen Nutzungsmustern kaum etwas geändert. Als Gründe für die Zurückhaltung bei den Partnermonaten im Basiselterngeld geben Väter u.a. finanzielle Nachteile und befürchtete negative berufliche Konsequenzen an.