Dampfen ist gerade sehr modern. Wo sich der Klassiker, die Zigarette, erst in diversen Stufen seiner Entwicklung durchsetzen musste, kam die E-Zigarette in Anlehnung an Shisha-Technik und mit Ziel der Zigarettenentwöhnung nicht erst nach Jahrhunderten auf den Markt. Seinen Ursprung findet die Verbrennervariante tatsächlich schon vor vielen hunderten von Jahren in Amerika, weit vor der europäischen Eroberung des Kontinents. Hier begann man damit, Tabakblätter mit Kalk zu kauen, ihn mit einem Pudergemisch zu schnupfen oder die Tabakblätter zu einer Flüssigkeit zu verkochen. Selbst die Ursprungsform der Zigarre und auch Vorgänger von Tabakpfeifen gab es zu dieser Zeit bereits in Nordamerika. Als großer Gefallen am Tabakkonsum gefunden wurde, brachten Matrosen und Pendler der Eroberer ihn in süd- und westeuropäische Häfen, wo er sich international verbreitete und stets kulturell weiterentwickelt wurde.
In der heutigen Zeit scheint sich der Zigarettenkonsum als beliebteste Tabakform tatsächlich durchgesetzt zu haben. Aber ist dem seit der Entwicklung der E-Zigarette und den vielen, aus den Boden gestampften Dampfer Shops, immer noch so?
E-Zigarette vs. E-Shisha
In der Entwicklung der E-Zigarette gibt es einige Gemeinsamkeiten zur Entwicklung von Zigaretten und der Shisha. Kannten wir das Shisha-Rauchen bis vor einigen Jahrzehnten nur aus den arabischen Ländern, so findet man sie heutzutage immer häufiger auch in speziellen Bars vieler Innenstädte oder zu Hause in jungen Haushalten. Mit der Einführung des Shisha-Konsums in Europa wird das Shisha-Rauchen sowie der verbrauchsähnliche Konsum von E-Produkten zunehmend populär. „So ist den aktuellen BZgA-Studienergebnissen zufolge das Shisha-Rauchen bei den 18- bis 25-Jährigen weiter angestiegen: 19,1 Prozent der jungen Erwachsenen geben im Jahr 2018 an, in den vergangenen 30 Tagen Wasserpfeife geraucht zu haben. Zehn Jahre zuvor waren es noch 7,8 Prozent.“
Da sowohl die Rauchentwicklung als auch das Geschmackserlebnis bei Shisha und E-Shisha gleich sein können, ist hier ein sehr ähnlicher Aufwärtstrend zu vernehmen. Als Unterform der E-Zigarette erfreut sich also auch die E-Shisha in Anlehnung an das arabische Original zunehmender Beliebtheit. Lediglich die Form- und Farbgebung unterscheidet beide, da die E-Zigarette weniger farb- und formvariabel, eher am Original angelehnt ist.
Das angeblich bessere Rauchen
Als sich die Wasserpfeife in den letzten Jahren immer weiter verbreitet hat, kam die Annahme auf, dass der Shishakonsum weniger schadhaft als das Zigaretten-Rauchen sei. Prof. Dr. med. Thomas Eissenberg von der Virginia Commonwealth University in den USA widerlegt dies mit einer simplen Erklärung: „Die aufgenommene Nikotinmenge während einer Shisha-Session ist vergleichbar mit dem Rauchen von 10 Zigaretten. Der Rauch durchquert das Wasser innerhalb von kleinen Bläschen, was das charakteristische ‚Blubbern‘ erzeugt. Die Oberflächenspannung der Bläschen verhindert, dass der Rauch mit dem Wasser [für eine angebliche Reinigung] in Kontakt kommt.“
Somit ist das Rauchen einer Shisha mindestens genauso gesundheitsschädlich und gefährlich wie beispielsweise der normale Zigarettenkonsum. So gelangen in beiden Verbrennervarianten gewisse giftige und krebserregende Verbrennungsprodukte ungefiltert in die Lunge, was bei den neuartigen E-Produkten nicht der Fall ist. „Im Vergleich zu Tabakzigaretten sind E-Zigaretten sehr wahrscheinlich deutlich weniger gesundheitlich schädlich, urteilt auch das Deutsche Krebsforschungszentrum.“ Hier sollen weniger Schadstoffe als beim Verbrennen von Tabak in Zigaretten entstehen. Wahrscheinlich stimmt das auch, aber selbst bei Tabakerhitzern kommen Schadstoffe in die Lunge, deren Auswirkungen bislang noch nicht abschließend bekannt sind. „Für langjährige Raucher können E-Zigaretten [außerdem] ein Schritt in die Tabakabstinenz sein. Am besten für die Gesundheit [bleibt jedoch] natürlich, ganz ohne Nikotin-Qualm oder Dampf zu leben.“