Grundsätzlich sind sich Verbraucherschützer und Versicherungsbranche einig, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung für alle wichtig ist, die zur Erhaltung ihres Lebensstandards auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind. Denn diese Versicherung zahlt eine monatliche Rente in vereinbarter Höhe, wenn die zuletzt ausgeübte Berufstätigkeit aus gesundheitlichen Gründen voraussichtlich auf Dauer nicht mehr zu mindestens 50 % ausgeübt werden kann. Bei vielen Tarifen wird der Prognosezeitraum auf 6 Monate verkürzt und es ist völlig egal, ob die Berufsunfähigkeit infolge eines Unfalls, irgendeiner Krankheit oder eines Kräfteverfalls eingetreten ist.
Aber ist die Versicherung auch schon für Schüler sinnvoll – zumal Schüler weder einen Beruf noch ein abzusicherndes Einkommen haben? Viele Eltern glauben, sie könnten mit dem Abschluss abwarten, bis ihr Kind die Ausbildung begonnen hat. Doch die Praxis zeigt: Häufig ist es dann zu spät. Dies hat vor allem zwei Gründe:
Grund 1: Vorerkrankungen führen zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind viele Fragen zu Vorerkrankungen der letzten 5 bzw. 10 Jahre zu beantworten. Leitet der Versicherer aus den Antworten ein erhöhtes Berufsunfähigkeitsrisiko in der Zukunft ab, reagiert er nicht selten mit Zuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Dadurch wird der Versicherungsschutz teurer oder löchrig – also keinesfalls optimal. Doch mit zunehmendem Alter wächst die Gefahr solcher Vorerkrankungen. Die neuesten Daten des Kinder- und Jugendreports der DAK zeigen beispielsweise bei Depressionen, Ängsten, Essstörungen und Adipositas eine besorgniserregende Entwicklung. Solche Diagnosen führen dann häufig sogar zur Ablehnung des Versicherungsantrags.
Grund 2: Ausbildungsberuf verursacht Einstufung in teurere Berufsgruppe
Insbesondere für Schüler mit handwerklichem Berufsziel ist der Abschluss noch während der Schulzeit wichtig. Denn mit Beginn der Ausbildung wird auch dem Versicherer das erhöhte Berufsunfähigkeitsrisiko deutlich und er stuft den Auszubildenden in eine ungünstigere Berufsgruppe ein. Eine BU-Versicherung mit 1.000 € BU-Rente bis zum 65. Lebensjahr kostet für einen 16-jährigen Schüler einer Realschüler etwa 40 € monatlich. Und dieser Beitrag bleibt unverändert – ganz gleich, welchen Beruf er später erlernt bzw. ausübt. Wird die Versicherung dagegen erst nach Beginn der Ausbildung abgeschlossen, ist der Beitrag beispielsweise für eine auszubildende Pflegefachkraft mit 56 €, für eine auszubildende Restaurantfachkraft mit 60 € und für einen Dachdecker-Azubi mit 111 € deutlich teurer (Quelle: www.bu-portal24.de/berufsunfaehigkeitsversicherung-schueler.html). Die Seite enthält auch einen Online-Vergleich, mit dem intererssierte User den Beitrag zu Berufsunfähigkeitsversicherungen berechnen und die Versicherungsbedingungen vergleichen können.
Fazit
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist grundsätzlich auch schon für Schüler sinnvoll. Denn niemand weiß, welche Erkrankungen der Schüler in den nächsten Wochen erleiden wird. Strebt der Jugendliche einen handwerklichen oder körperlich anstrengenden Beruf an, ist der Abschluß noch als Schüler häufig die letzte Möglichkeit für eine bezahlbare Absicherung. Gute Angebote mit Möglichkeiten zur Erhöhung der versicherten BU-Rente ohne erneute Prüfung von Gesundheits-, Berufs- und Freizeitrisiken gibt es bereits für Schüler ab 10 Jahre. Vergleichen lohnt sich!